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    25.11.2011

    Katis Mutter: "Alles ist wunderbar"

    Von Christopher Eichler

    Olympia-Siegerin Kati Wilhelm geht es nach der Geburt ihrer Tochter gut. Auch Baby Lotta ist wohlauf. Oma Margot Wilhelm freut sich schon auf die neue Mitbewohnerin.

    Schmalkalden - Auf die Ex-Biathletin und Fernseh-Expertin Kati Wilhelm wartet ein neuer Fulltime-Job. Die Steinbach-Hallenbergerin, die bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften 20 Medaillen gewonnen hat, ist seit Dienstagmorgen, 8.12 Uhr, Mutter eines kleinen Mädchens. Im Kreiskrankenhaus Schmalkalden hatte die 35-Jährige Tochter Lotta per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht - in flotten 20 Minuten. "Es geht beiden sehr gut. Kati kann inzwischen wieder aufstehen und auch wieder etwas essen. Die Kleine fängt schon an zu trinken - alles ist wunderbar", sagte Kati Wilhelms Mutter Margot gestern unserer Zeitung.

    "Wir sind überglücklich", frohlockten auch Kati Wilhelm und ihr Lebensgefährte Andreas Emslander auf Katis Internetseite nach der Geburt. Die kleine Lotta wiegt 3160 Gramm und ist 52 Zentimeter groß. Lotta ist die schwedische Kurzform von Charlotte oder Charlotta und bedeutet: die Freie, Kraftvolle.

    Andreas Emslander, Chef-Techniker der deutschen Biathleten, weilte bis Sonntag noch mit der Nationalmannschaft im Trainingslager in Finnland. Der 39-Jährige, mit dem Kati Wilhelm seit 2005 zusammen ist, kam erst kurz vor Ultimo ins Krankenhaus. "Sie haben dort ein Familienzimmer und werden wunderbar betreut", berichtete Mutter Margot, die stolz auf ihre erste Enkeltochter ist. Katis ältere Schwester Melanie, die in Erfurt lebt, hat bereits zwei Söhne. "Ihre Neffen waren auch schon da und haben sich ihre Cousine angeschaut", erzählte die stolze Oma Margot, die sich demnächst zu Hause auf Babygeschrei einstellen muss.

    Nach ihrem Rücktritt vom Leistungssport hat Kati Wilhelm ihren Lebensmittelpunkt wieder nach Steinbach-Hallenberg verlegt. Als Aktive hatte Wilhelm die letzten sechs Jahre ihrer Laufbahn in Ruhpolding trainiert, wo sie auch ihren Partner Andreas Emslander kennenlernte. Ihren Hauptwohnsitz hatte sie allerdings immer in Steinbach-Hallenberg. Nun lebt sie, wenn sie nicht gerade fürs Fernsehen oder für ihr Studium des Internationalen Managements an der Hochschule Ansbach unterwegs ist, wieder vornehmlich daheim bei ihren Eltern. Dort hat sie eine eigene Wohnung. "Ein Kinderzimmer gibt es noch nicht", verrät Mutter Margot. "Aber ein Kinderbettchen, das ans Bett der Eltern angeschraubt ist und einen Stubenwagen im Wohnzimmer. Sie müssen die kleine ja im Blick haben." Auf ihr erstes Weihnachtsfest mit dem Enkelchen freut sich Oma Margot schon. "Wir haben ja ständig Leben im Haus gehabt, durch den Sport. Das ist jetzt natürlich etwas anderes." In jedem Fall stellt sie sich schon mal darauf ein, dass "die Zeiten nicht mehr ganz so eingehalten werden können" und der Tagesablauf nun etwas anders vonstatten geht. "Jetzt wird sich alles um Lotta drehen", freut sie sich.

    Freudig überrascht war gestern auch Steinbach-Hallenbergs Bürgermeister Christian Endter, der von Katis Nachwuchs aus der Heimatzeitung erfahren hatte. "Wir freuen uns immer, wenn es Nachwuchs gibt und wir freuen uns auch, wenn unsere Ehrenbürgerin hier ihr Kind zur Welt bringt." Auf einen Besuch im Krankenhaus will Endter aber verzichten. "Wir wollen die Privatsphäre wahren", unterstreicht der Stadtchef. Eine Glückwunschkarte und einen Blumenstrauß will er aber bei den Eltern hinterlassen. "In vier bis sechs Wochen werden wir dann, wie üblich in Steinbach, das Begrüßungsgeld vorbeibringen."

    Buchholz ist Lotta-Fan

    Die Präsidentin des Thüringer Skiverbandes, Sabine Reuß, ereilte am Dienstagabend bei einer Präsidiumssitzung die frohe Kunde. "Wir haben uns natürlich gefreut, dass Mutter und Kind wohlauf sind", sagte sie gestern und scherzte bereits: "Wir lassen Kati jetzt ein bisschen Zeit, dann besprechen wir, wie es mit der Verstärkung unseres jüngsten Nachwuchsteams aussieht."

    Ähnliche Hoffnungen hegte auch Wilhelms ehemalige Weggefährtin und Freundin Sabrina Buchholz. "Da haben wir wieder eine für die nächste Biathlon-Generation", sagte die noch aktive Biathletin. "Wir hoffen natürlich, dass sie Katis Gene hat." Im Team habe man sich bereits abgesprochen, dass man für die Neugeborene im schwedischen Östersund - der ersten Weltcup-Station der Saison - etwas kaufen werde. "Sie bekommt ein skandinavisches Geschenk." Und für ihren Partner, Biathlet Christoph Stephan, ist auch folgende Aussage Buchholz' nicht ganz uninteressant: "Lotta ist auch mein Lieblingsname. Wenn ich ein Kind hätte, würde ich es auch so nennen." Ähnlich äußerten sich zahlreiche Fans im Gästebuch auf Kati Wilhelms Internetseite.

    Ob die junge Familie jetzt ein Haus bauen wolle, stehe laut Margot Wilhelm in den Sternen. Auf Grundstückssuche müssen Kati und ihr Freund Andi jedenfalls nicht gehen. Die Stadt Steinbach-Hallenberg hatte ihrer Ehrenbürgerin vor Jahren bereits ein Grundstück versprochen. "Das Thema ist aber erstmal auf Eis gelegt", sagt Mutter Margot. Entscheidend dürfte sein, wie sich die TV-Karriere von "Deutschlands Sportlerin des Jahres 2006" entwickelt. Wohin es einen in dieser Branche verschlägt, ist kaum zu planen.

    Fest eingeplant ist Wilhelm aber weiter bei der ARD. Beim Weltcup in Oberhof (4.-8. Januar 2012) soll sie als Expertin wieder zum Mikrofon greifen. Die weiteren Stationen dürften für die junge Familie eine logistische Herausforderung werden.

    Quelle: www.insuedthueringen.de