20.12.2020

ERNÄHRUNG: Was bei Kati Wilhelm auf den Teller kam

Man erkennt Kati Wilhelm an den leuchtend roten Haaren und ihrem breiten Lächeln. Sie ist zweifache Mutter und gefragte Sportexpertin. Sie hält Vorträge und betreibt seit 2014 in Steinbach-Hallenberg ein Restaurant, das „Heimatlon“. Doch mit Kati Wilhelm verbinden viele vor allem eines: ihre unglaubliche Sportkarriere. Mit Skiern an den Füßen und dem Gewehr auf dem Rücken holte sie als Biathletin fünf Weltmeistertitel und dreimal Gold bei den Olympischen Spielen. Lesen Sie hier, wie sich Kati Wilhelm als Spitzensportlerin ernährte und warum die Rolle der Genussbotschafterin für das Thüringer Qualitätszeichen „Geprüfte Qualität aus Thüringen“ so gut zu ihr passt.

Der Start einer Ausnahmekarriere

Der Thüringer Wald, ein Gebiet von sagenhafter Schönheit. Hier werden Weltmeisterinnen wie Kati Wilhelm geboren, die 1976 hier das Licht der Welt erblickte. Die Gegend ist bekannt dafür, viele Talente im Wintersport hervorgebracht zu haben. Kein Wunder: Der Wintersport ist oft schon früh fester Bestandteil des Lebens. „Wintersport, das war etwas, das generell unterstützt wurde, auch schon im Kindergarten“, erinnert sich Kati Wilhelm zurück. Ihren ersten Kontakt mit den Skiern hatte sie bereits als Kind, wenn sie mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester unterwegs war zum Skilaufen. Aus dem Freizeitvergnügen wurde schnell mehr: „Es muss so in der ersten Klasse gewesen sein, dass uns da jemand in der Schule angesprochen hat, und ich dachte, ich probiere das einfach mal“, erzählt Kati Wilhelm. Mit sieben Jahren besuchte sie somit das Trainingszentrum Steinbach-Hallenberg, um Skilanglauf zu trainieren.

Ernährung bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagana, Japan

Nach ihrem Abitur am Sportgymnasium in Oberhof wurde sie Teil einer Sportfördergruppe der Bundeswehr und begann, sich voll und ganz dem Sport zu widmen. Bereits 1997 wurde sie Weltmeisterin, bevor sie 1998 am nächsten großen Wettkampf teilnahm: den Olympischen Winterspielen in Nagano. Ihre Disziplin war zu der Zeit noch der Skilanglauf. Ihre damalige Ernährung beschreibt der Biathlon-Weltstar heute so: „Das war damals noch kein großes Thema. Meine Trainer damals waren eher von der alten Garde, da war mehr das Training im Fokus, weniger die Ernährung“,  erinnert sich die einstige Spitzensportlerin. Ihr selbst kam es vor allem darauf an, sich ausgewogen zu ernähren und auf ein intaktes Immunsystem zu achten. Dafür setzte sie viel auf frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. „Ich war nicht diejenige, die sehr auf die Ernährung geachtet hatte. Es war wichtig, die Energiespeicher aufzufüllen, während des Trainings viel zu trinken und vor dem Wettkampf so zu essen, dass es nicht belastet“, erzählt sie. Um sich auch unterwegs gesund ernähren zu können, nahm sie sich gern eigenes Essen für unterwegs mit. Denn die Ernährung im Hotel ist nicht auf die Ernährung der Sportler ausgerichtet. Das bot sich vor allem auf Reisen an, auf denen sie oft auf ihre eigene Müslimischung zum Frühstück zurückgriff und stets eine Banane für einen Energieschub beim Training dabei hatte.

Die Ernährung einer Leistungssportlerin

Mit steigendem Leistungsniveau lag der Fokus mehr und mehr auf der Ernährung. Um zu den Besten zu gehören, war auch die richtige Ernährung entscheidend. Essenzielle Aminosäuren und Vitamine führte sie über kontrollierte Nahrungsergänzungsmittel hinzu und griff nach dem Wettkampf auch mal zu einem Shake für eine direkte Kohlenhydratzufuhr und eine schnellere Regeneration. Trotzdem gab es keinen festgeschriebenen Ernährungsplan für Kati Wilhelm. „Man merkt, was der Körper braucht. Als Leistungssportlerin sollte ich meinen Körper kennen“, erklärt sie. Da bei Biathleten der Muskelaufbau nicht im Vordergrund steht, war ihre Ernährung nicht auf eiweißhaltige Kost ausgerichtet. Stattdessen galt es, ihre Energiespeicher regelmäßig aufzufüllen, um maximale Leistung erbringen zu können. 

Die Sehnsucht nach der bodenständigen und deftigen Thüringer Küche blieb

Obwohl sie sich nicht an einem vorgeschriebenen Plan orientierte, ernährte sich Kati Wilhelm in dieser Zeit bewusst. Trotzdem gönnte sich die Leistungssportlerin mal ein Stück Kuchen oder ab und zu auch einen Burger mit Pommes. „Essen ist Genuss. Das ist etwas für die Seele, gerade wenn man Wettkämpfe macht. Das war für mich schon immer wichtig“, erklärt sie.

In der Zeit von Wettkämpfen, unermüdlichen Trainings und Reisen um den Globus freute sie sich umso mehr, wenn sie dann mal wieder zu Hause in Thüringen war und es bei den Eltern deftige Rouladen mit Klößen oder Sauerbraten gab. „Die Sehnsucht nach der Heimat hat mich immer ein Stück weit begleitet, wenn wir zum Beispiel in Trainingslagern in Skandinavien waren. Aber meistens hatte ich immer ein Stück Heimat dabei, wie ein Glas mit Honig von meinem Cousin, der Imker ist“, sagt Kati Wilhelm. Eine Tradition, die geblieben ist: Das Glas Honig von ihrem Cousin habe sie heute noch dabei, wenn sie unterwegs ist.

Von der Spitzensportlerin zur Unternehmerin, Mutter und Genussbotschafterin

Nach ihrer Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2010 beendet sie ihre herausragende Karriere. Heute macht Kati Wilhelm zwar keine Wettkämpfe mehr, ist aber weiterhin sportlich aktiv. Dabei versucht sie Sport und Familie zu verbinden und wählt vorwiegend Aktivitäten aus, die alle gemeinsam machen können. Auch wenn sie gern manchmal für sich allein ins Fitnessstudio oder zum Yoga geht, genießt Kati Wilhelm die Familiensportzeit.

Die Erfahrungen bei der Ernährung als Spitzensportlerin haben sie geprägt. Heute achtet Kati Wilhelm sehr auf regionale und saisonale Produkte. Sie isst weniger Fleisch und wenn sie welches kauft, achtet sie auf Bio-Qualität und greift eher zu Produkten von kleinen regionalen Lieferanten. Mit ihrer Rolle als Genussbotschafterin des Thüringer Qualitätszeichens „Geprüfte Qualität aus Thüringen“ kann sie sich deshalb voll und ganz identifizieren: „Ich bin felsenfest davon überzeugt: Die Qualität der Lebensmittel ist einfach besser, wenn sie aus der Umgebung stammen. Gerade wir in Thüringen haben hervorragende Böden, auf denen das Obst und Gemüse gut wächst, wir haben tolle Fleisch- und Wurstprodukte, Molkereiprodukte, Honig, also alles, was das Herz begehrt“, so Kati Wilhelm.

Quelle: regional-schmecken.de

 

 

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