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    03.04.2011

    „Der Sport in der Region lebt“

    Biberach / sz: Kati Wilhelm zählt zu den erfolgreichsten deutschen Sportlern aller Zeiten. Sie gewann drei olympische Gold- und fünf Silbermedaillen, fünf Mal wurde sie Weltmeisterin im Biathlon. Nach Olympia 2010 in Vancouver hat die 34-Jährige ihre Karriere beendet. Seitdem ist sie als Expertin der ARD bei Biathlon-Wettbewerben aufgetreten.

    An der Seite von SWR-Sportchef Michael Antwerpes. hat sie am Freitagabend die Sportlerehrung des Landkreises Biberach moderiert. Michael Mader hat sich mit ihr unterhalten.

    SZ: Frau Wilhelm, wie kommt eine solch erfolgreiche Sportlerin dazu, eine Veranstaltung in Biberach zu moderieren?
    Wilhelm: Michael Antwerpes hat mich vor einiger Zeit gefragt, ob ich das machen will und ich hab ja gesagt. Er hat wohl Kontakte zum hiesigen Veranstalter. Und es hat sehr viel Spaß gemacht.

    Haben Sie schon häufiger solche Veranstaltungen moderiert?
    Nein, das war die zweite größere. Ich war zu Beginn auch noch heftig nervös, aber da hilft mir dann Michael Antwerpes. Das beruhigt schon, einen solch erfahrenen Kollegen neben sich zu haben. Beim ersten Mal ging es um den Jugendsportler des Jahres.

    Was empfinden Sie, wenn Sie in Biberach Preise verleihen?
    Ich finde es gut, dass es solche Preise gibt. Es zeigt, dass der Sport hier in der Region lebt. Ich habe mich gefreut, dass so viele ausgezeichnet worden und zur Preisverleihung gekommen sind. Das ist nicht selbstverständlich.

    Haben Sie denn selbst mal einen solchen Preis bekommen?
    Nicht wirklich. Zu DDR-Zeiten war es ein ganz anderes System. Danach war ich dann auch in einem Sportgymnasium. Es waren andere Strukturen.

    Sie leben noch immer in Ihrer thüringischen Heimat in Steinbach-Hallenberg. Wie wichtig ist Ihnen das?
    Sehr wichtig. Das ist meine Oase, weil ich immer noch so viel unterwegs bin. Dort leben meine Familie und viele meiner Freunde. Da bin ich aufgewachsen. Ich fühle mich da wohl und zu Hause.

    Sie haben nach Vancouver ihre Karriere beendet. Haben Sie es schon mal bereut, zumal Sie als Fernseh-Expertin weiterhin an der Strecke sind?
    Nein. Ich habe genau zum richtigen Zeitpunkt aufgehört. Ich habe meine Erfolge gefeiert und meine Ziele erreicht und ich weiß, was in den Athleten vorgeht. Der Druck wird nicht kleiner. Medaillen werden bei uns schon als selbstverständlich vorausgesetzt. Ein vierter Platz ist schon nichts mehr wert.

    Die ARD-Zuschauer kennen Sie als Expertin beim Biathlon. Sie studieren noch an der FH in Ansbach per Fernstudium Internationales Management. Wie geht’s für Sie beruflich weiter?
    Das ist noch offen. Momentan macht mir die Sache beim Fernsehen sehr viel Spaß. Aber ich will auch im kommenden Jahr mein Studium abschließen. Ich habe noch nichts entschieden. Vieles kann ich mir vorstellen, in den Medien oder auch irgendwo im Management. Mal sehen.

    Quelle: www.schwaebische.de