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    02.02.2007

    dpa-Artikel: Mit Selbstvertrauen zu WM-Medaillen

    «Ich möchte bei der WM in dem wunderschön umgebauten Stadion an die Leistungen von Olympia anknüpfen, meine zweite Einzelmedaille bei Weltmeisterschaften gewinnen. Und dann wollen wir endlich wieder mal den Staffeltitel», sagte die 30 Jahre alte Thüringerin und legte damit die Messlatte sehr hoch. WM-Staffelgold gewannen die deutschen Biathletinnen zuletzt 1999 im finnischen Kontiolahti, als Kati Wilhelm noch Skilangläuferin war.

    Dabei hatte sie den nacholympischen Winter ursprünglich zum «Zwischenjahr» erklärt. Im Frühjahr nahm sie ein Fernstudium für internationales Management in Ansbach auf. Später als üblich stieg sie ins Sommertraining ein. «Deshalb hatte ich läuferisch lange auch nicht die Konstanz auf dem Niveau des Vorjahrs», schätzte sie selbstkritisch ein.

    Erst am letzten Weltcup-Wochenende vor der WM platzte in Pokljuka mit dem ersten Saisonsieg sowie einem zweiten und dritten Platz der Knoten. «Schon zuvor in Ruhpolding habe ich gemerkt, dass ich lauftechnisch besser war. Und dann fielen endlich auch die Scheiben.» Zufrieden stellte sie fest: «Wenn man sich auf der Strecke nicht wohl fühlt, funktioniert auch das Schießen nicht.»

    In der WM-Favoritenrolle fühlt sich die seit zwei Jahren in Ruhpolding wohnende und unter Anleitung von Bundestrainer Uwe Müssiggang trainierende extrovertierte Steinbach-Hallenbergerin wohl. «Andere mögen es eher ruhig. Mir macht der Rummel nicht so viel aus. Ich kann Erfolge genießen - und meine eigene Erwartungshaltung ist eh immer sehr hoch», sagte sie nach zwei Tagen schöpferischer Pause mit «www - Waschen, Wäsche wechseln» vor der unmittelbaren WM- Vorbereitung. Von einer Favoriten-Bürde wollte die Weltcup-Führende aber nichts wissen.

    Dass sich speziell bei ihrem Heimweltcup im Chiemgau die Aufmerksamkeit mehr auf Newcomerin Magdalena Neuner konzentriert hat, nahm Kati Wilhelm nicht unzufrieden zur Kenntnis. «Wichtiger ist aber, dass mit Lena und Kathrin zwei junge Mädchen nachkommen - die übrigens länger als ich Biathlon machen», bemerkte die Langlauf- Olympia-Fünfte von Nagano, die erst im Sommer 1999 den Umstieg zu den Skijägerinnen wagte. «Die beiden treiben uns vorwärts. Die Konkurrenz belebt die Szene. Es wird interessanter, und wir müssen etwas tun, um unseren Platz zu behaupten», beschrieb Kati Wilhelm die Situation, die für sie beste WM-Motivation sei.

    Quelle: Auszüge dpa-Artikel vom 1.2.2007