Sie sind hier: 
  • WM als Saison-Höhepunkt
  • Archiv

    18.11.2006

    WM als Saison-Höhepunkt

    Nach dem so erfolgreichen Olympia-Winter steht jetzt wieder ein ganz normales Jahr mit "nur" einer WM an. Wie lief denn die Vorbereitung?

    Kati Wilhelm: Bisher muss ich sagen: Ganz gut. Ich denke, ich bin im Soll, die Deutsche Meisterschaft ist auch gut verlaufen. Es gibt keinen Grund, zu grübeln oder irgendwas zu verändern. Ich glaube schon, dass der Saisonstart ganz ordentlich wird.

     

    Der Sommer verlief ja ein bisschen entspannter als sonst. Gibt das auch neue Kraft nach so einem stressigen Winter, um dann wieder frisch anzugreifen?

    Wilhelm: Ich glaube schon. Es war wichtig, einfach ein bisschen Zeit für mich zu haben. Der April war noch sehr anstrengend, ich hatte sehr viel zu tun und keine Zeit, um alles erst mal setzen zu lassen - die Erfolge in Turin und im Weltcup auch einfach nochmals zu genießen. Es war deshalb schon ganz gut, mit einem freien Kopf ins Training zu gehen. Zwar war ich so zwei Wochen später dran als der Rest der Mannschaft - aber ich glaube nicht, dass mir das geschadet hat.

     

    Die Leistungswerte scheinen ja zu stimmen. Wurde denn im Training etwas umgestellt oder doch am bewährten Paket nichts verändert?

    Wilhelm: Ich ändere doch ziemlich oft Dinge im Training, gerade auch nach einer erfolgreichen Saison. Nachdem ich mich entschieden habe, nochmals vier Jahre anzugreifen und mich auf die Olympischen Spiele in Vancouver 2010 vorzubereiten, habe ich einfach in der Vorbereitung ein bisschen was anderes gemacht: Ich war im Sommer in Amerika, habe sehr viel an der Ausdauer und der Technik gearbeitet, bin einfach mal ein paar Bergpässe mit den Skirollern hinauf. Ich denke, das ist eine sehr effektive Trainingsart. Außerdem hat das in der wahnsinnig tollen Landschaft sehr viel Spaß gemacht.

     

    Was ist die Zielsetzung für diese Saison? Sie haben sicher einen sehr hohen eigenen Leistungsanspruch...

    Wilhelm: Das auf jeden Fall. Deswegen habe ich mir schon vorgenommen, bei der WM um eine Medaille mitzulaufen. Ich hatte ja schon lange keine mehr in einem Einzelrennen bei der WM. Deswegen möchte ich da schon angreifen dieses Jahr.

     

    Geht man dann den Gesamtweltcup etwas entspannter an, denn den haben Sie nun schließlich schon gewonnen?

    Wilhelm: Ja, die Verteidigung der Kristallkugel steht sicherlich nicht so im Vordergrund. Klar, wenn es gut läuft und ich gut durch die Saison komme, habe ich auch nichts dagegen, wenn ich wieder darum kämpfen kann. Aber es ist nicht mein Hauptziel. Ich habe es erreicht und deswegen ist mein Ziel dieses Jahr eine WM-Medaille.

     

    Quelle: Eurosport vom 18.11.2006