16.02.2009

Gold und Silber für Kati

Besser hätte die Biathlon-WM im südkoreanischen Pyeongchang für Kati Wilhelm nicht beginnen können: Im Sprintrennen sicherte sich die 32-Jährige den Titel vor ihrer Teamgefährtin Simone Hauswald. Die Thüringerin legte den Grundstein für den Erfolg, gleichzeitig ihr erstes WM-Gold nach acht Jahren, mit zwei fehlerfreien Schießen und einer starken Laufleistung.
 
Wilhelms Vorsprung im Ziel auf Hauswald, die ebenfalls alle zehn Scheiben traf, betrug 9,9 Sekunden. Bronze sicherte sich die am Schießstand ebenfalls fehlerfreie Russin Olga Zaizewa mit einem Rückstand von 27,1 Sekunden. Titelverteidigerin Andrea Henkel wurde Sechste. Magdalena Neuner leistete sich drei Schießfehler und lief auf Platz acht. Die deutschen Frauen gewannen bereits zum vierten Mal in Folge den Sprint-Titel.
 
"Ich habe lange dafür gebraucht, dass ich bei einer WM noch einmal ganz oben stehe", sagte Wilhelm nach ihrem Erfolg. Dabei sei sie angesichts des Wetters "enttäuscht und sauer" gewesen: "Das sind überhaupt nicht meine Bedingungen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Start auf morgen verschoben und die Strecke ordentlich präpariert worden wäre. WM-würdig war das heute nicht, auch wenn ich natürlich jetzt mit der Jury-Entscheidung sehr zufrieden bin", sagte Wilhelm und fügte schmunzelnd hinzu: "Manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden."

Einen Tag später in der Verfolgung konnte Kati die gute Ausgangsposition – als Sprint-Siegerin war sie als erste ins Rennen gegangen – in Silber ummünzen. Den Vortritt lassen musste sie mit 18,3 Sekunden Rückstand nur der Schwedin Helena Jonsson, die als Fünfte gestartet war und nur zweimal daneben schoss. Den dritten Platz belegte wie im Sprint Olga Zaizewa aus Russland.

Bei Kati standen am Ende sechs Fehler zu Buche, davon drei beim letzten Stehendanschlag. „Da war ich nicht konzentriert genug, aber mit Silber bin ich nach der Goldmedaille überaus zufrieden”. Die Silbermedaille bedeutet das 11. Edelmetall ihrer Karriere. “Ich hatte aber auch so kalte Finger und gar kein Gefühl mehr beim Schießen”, hatte sie auch eine Begründung für ihre sechs Fehlschüsse bei Temperaturen von minus acht Grad Celsius parat.

Martina Beck (Mittenwald) landete auf Platz Sechs, Magdalena Neuner (Wallgau) sowie die Sprint-Zweite Simone Hauswald (Gosheim) hatten sich bei stürmischem Wind je acht Strafrunden eingehandelt und kamen daher nicht über die Ränge 11 und 12 hinaus. Titelverteidigerin Andrea Henkel (Großbreitenbach) musste gleich ganz auf das Rennen verzichten, die war im Vorwege disqualifiziert worden. Im Trockentraining mit ihrer Waffe hatte sie eine Patrone im Gewehr, die sich beim Üben des Schießablaufes gelöst hat und in der Wand des Übungsraumes eingeschlagen war.

Am Ende eines erfolgreichen Wochenendes stand ein durchweg positives Feedback: „Die beiden Medaillen sind mir sehr wichtig, vor allem der Sieg. Seit meinem ersten WM- Titel 2001 waren doch ein paar Weltmeisterschaften dazwischen, die im Gegensatz zu den Weltcups in den Einzelrennen gar nicht liefen. Jetzt habe ich bewiesen, dass es auch bei den Titelkämpfen klappen kann“, stellte die 32 Jahre alte Thüringerin aus Steinbach-Hallenberg zufrieden fest.

Fotos vom Wochenende gibt`s in der Bildergalerie.

Archiv




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