19.03.2007

Verrückter Saison-Abschluss in Khanty Mansiysk

In einem spannenden Saisonfinale gewann Andrea Henkel den Gesamtweltcup. Kati Wilhelm holte neben Platz zwei hinter Henkel zudem die kleine Weltcup-Kugel in der Sprint- und Massenstart-Wertung.

Beim letzten Wettbewerb im sibirischen Chanty Mansijsk reichte der Großbreitenbacherin Henkel in einem verrückten Massenstartrennen der 15. Platz zum erstmaligen Gesamtsieg. Der Tagessieg in der letzten Konkurrenz des Winters ging überraschend an die Schwedin Helena Jonsson, die damit die seit neun Rennen anhaltende deutsche Siegesserie beendete, vor Oksana Chwostenko (Ukraine) und Kathrin Hitzer. Kati Wilhelm kam auf den 17. Platz.

Zuvor waren die DSV-Damen im finalen Massenstart bei einem "unvorstellbaren Rennen, das ich so noch nie erlebt habe" (Müssiggang), durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. Bei fast unberechenbaren Windböen zeigten in Henkel, Wilhelm und Olofsson alle drei Anwärterinnen auf den Gesamtsieg Nerven. Henkel verfehlte im ersten Liegendschießen erstmals in ihrer Laufbahn alle fünf Scheiben und hatte nach den 750 Zusatzmetern in der Strafrunde mehr als zweieinhalb Minuten Rückstand.

Im Rennverlauf leisteten sich aber ihre Rivalinnen Kati Wilhelm vier und die im gelben Spitzenreiter-Trikot mit sechs Punkten Vorsprung gestartete Anna Carin Olofsson gar sieben Fehlschüsse, während Henkel nach ihrem selten erlebten Schießdebakel plötzlich wieder cool ihr Pensum abspulte. Am Ende war sie von drei schwachen Kandidatinnen als 15. noch die Beste (Wilhelm 17., Olofsson 20.), landete den größten Triumph ihrer Karriere mit 870 Punkten in der knappsten Weltcup-Entscheidung der Geschichte vor Wilhelm (863) und Olofsson (860) und wurde am Ende von den Gefährtinnen auf den Schultern durch die Arena getragen.

Die deutschen Mädel hatten sich beim Abschied von Ricco Groß und Katrin Apel "Servus Ricco" und "Tschüss Katrin" als Referenz auf die Wangen gemalt. Der viermalige Staffel-Olympiasieger Groß, der im April eine Trainer-Ausbildung beginnt, wurde am letzten Weltcup-Wochenende seiner Karriere grippegeschwächt 54. und 27. Die zweimalige Staffel-Olympiasiegerin Apel, die Ergotherapeutin werden will, belegte immerhin die Ränge acht und elf.

Quelle: dpa

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